75 Jahre Haus der Technik in Bielefeld

Eine Festschrift

Stadtwerke Bielefeld 2004

Aus der Einleitung:

Im November 1929 erschien eine Sondernummer der Mitteilungen des „Städt. Betriebsamtes Bielefeld“. Es handelte sich um die Festschrift zur Eröffnung des „Hauses der Technik“ (HdT). Seit August 1928 war am Jahnplatz daran gebaut worden. Wegen des sehr strengen Winters – das Thermometer zeigte zuweilen 30 Minusgrade! – hatten die Tätigkeiten vom 20. Dezember des Jahres bis Ende März 1929 geruht. Danach wurde mit großem Engagement das Gebäude fertig gestellt und am 23. November seiner Bestimmung übergeben. Eigentlich sollte die Einweihung schon im April 1929 stattfinden, zusammen mit einer großen Ausstellung „Technik im Heim“.

Nach dem Entwurf des Berliner Architekten Kurt Heinrich Tischer war ein mehrstöckiger Bau errichtet worden, übrigens das erste „Hochhaus“ Bielefelds, das dank seiner avantgardistischen Konzeption in der Stadt lange Zeit seinesgleichen suchte. Im Vorfeld, während der Bauarbeiten und noch Jahre danach, blieb das Gebäude einer der beliebtesten Zankäpfel Bielefelds. Ob es wirklich der Volksmund war, der das Kürzel HdT mit „Hol´s der Teufel“ oder „Haut den Tischer“ übersetzte, ist nicht belegt. Es kann auch durchaus ein einzelner nicht sehr fortschrittsgläubiger Bürger der Stadt gewesen sein, der über genügend gesellschaftlichen Einfluss verfügte, um diese nicht sehr ehrenhaften Bezeichnungen durchzusetzen.

Doch die Zeit heilt nicht nur alle Wunden, sondern kann auch Sichtweisen ins genaue Gegenteil verkehren. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass das Haus der Technik heute unter Denkmalschutz steht und in Stadtführern als Sehenswürdigkeit eingestuft ist.